TEGUMEN OMNIBUS SAGUM FIBULA....
„ Als Obergewand tragen alle Männer einen
mantelartigen Überwurf, der mit einer Spange [fibula] oder, wenn man keine hat,
mit einem Dorn zusammengehalten wird; ohne weitere Unterkleidung verbringen sie
so ganze Tage am Herdfeuer. Die Reichsten tragen davon abweichend Unterkleidung;
es ist das aber kein lose herabwallendes Gewand, wie es die Sarmanten und
Parther tragen, sondern ein straff anliegendes, das die einzelnen Gliedmaßen
deutlich hervortreten läßt. Die Germanen tragen auch Tierfelle: die am Rhein-
oder Donauufer wohnenden, ohne auf die Auswahl besonderen Wert zu legen, die
weiter im Innern ansässigen mit sorgsamerer Wahl, da sie keinerlei
Handelsbeziehungen und darum sonst keine Möglichkeit haben, sich zu
schmücken[...].
Die Frauen kleiden sich nicht anders als die Männer, sie hüllen
sich nur öfters in leinene Umwurftücher, die sie durch rote Streifen beleben,
und lassen den oberen Teil des Untergewandes nicht in Ärmel auslaufen, sondern
Unter- und Oberarm unbedeckt; aber auch der anschließende Teil der Brust bleibt
frei.“ Tacitus, Germania, Cap. 17. Um 98 n.Chr. Übersetz. nach A. Mauersberger
Die Kleidung der westlich des Rheins lebenden Germanenstämme unterschied sich
nicht sonderlich von denen anderer Völker mit ähnlichen klimatischen
Gegebenheiten, wie den Kelten oder Dakern. Anhand von Moorfunden oder auf
römischen Darstellungen, wie Grabsteinen und Monumenten, sieht man die Männer
Hose, Kittel, Gürtel, Schuhe und einen Mantel tragen. Funde aus Thorsberg,
Dätgen, Marx-Etzel, Oberaltendorf, weisen auf verschieden Variationen hin.
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