



Keramik
Die Germanen des 1. Jahrhunderts stellten ihre Keramik noch
weitgehend von Hand her, indem sie Tonwürste oder Streifen aufeinander fügten.
Das heißt, sie benutzten keine schnelldrehende Töpferscheibe, wie etwa Römer
oder Kelten. Das Herstellen von germanischer Aufbaukeramik ist ungleich
zeitaufwendiger, als das Töpfern auf der schnell drehenden Scheibe, dafür aber
wesentlich leichter zu erlernen und bedarf so keines spezialisierten
Handwerkers.
Mit dieser Methode konnte sich jeder Haushalt leicht mit Geschirr versorgen,
aber auch reich verzierte Urnen für den Bestattungsritus wurden so hergestellt. Gebrannt wurde die Rohware entweder in einfachen Grubenöfen oder im
Feldbrand. Verbessern lassen sich die Eigenschaften der Gefäße durch das sogenannte
Reduzieren. Hier wird beim Brennen dafür gesorgt, dass nur wenig Sauerstoff an
die Gefäße gelangt (reichliche Strohbeigabe oder dichtes Abdecken zum Ende des
Brandes). Durch diese Maßnahme wird das Gefäß härter, wasserdichter und Grau bis
Schwarz. Text: Ingo Jüdes Lit.
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