Die auf dem Schautisch gezeigten Kammformen entsprechen denen der Jahrzehnte um Christi Geburt.
Für die letzten Jahrzehnte der vorrömischen Eisenzeit und die ältere Kaiserzeit sind kleine
Einlagenkämme aus Hirschgeweih typisch. Diese einteiligen Einlagenkämme besitzen fast ausschließlich
eine halbkreisförmige Griffplatte, die verziert aber auch unverziert sein kann. Die Kämme sind immer
verhältnismäßig klein. Ihre Länge bewegt sich zwischen 3 cm und 8 cm, ihre Breite zwischen 3 cm und 6 cm.
Meist zwei Horizontalfurchen direkt über den Kammzinken oder Kreisaugen charakterisieren die Verzierungen
der Griffplatte. Diese Kammform scheint aus dem ostgermanischen Raum zu stammen, sie strahlt jedoch sehr
stark in das elbgermanische Gebiet aus und kommt besonders häufig im mittleren Elbegebiet vor.
Kämme aus Hirschgeweih mit durchbrochener Griffplatte haben ihre
Vorbilder offensichtlich in spätlatenezeitlichen Bronzekämmen. Auch diese
Form der Beinkämme ist in den Jahrzehnten um Christi Geburt sehr häufig im
gesamten elbgermanisch geprägten Raum verbreitet.
Die Würfel, die man aus elbgermanischen Gräbern kennt, sind von länglicher Form und tragen unterschiedliche
Augenzahlen. Verwandte Formen sind die keltischen Stabwürfel, die man zum Beispiel in Manching ausgegraben
hat und die in das 1. Jahrhundert v. Chr. datiert werden.
Knochennadeln finden als Haarschmuck und Gewandnadeln Verwendung..
Am Schautisch werden die unterschiedlichen Arbeitsschritte zur Herstellung typischer Knochenobjekte jener
Epoche gezeigt und vorgeführt und ihre Handhabung demonstriert. Dabei werden Werkzeugformen benutzt, die
für diese Zeitstellung im archäologischen Fundmaterial nachgewiesen sind..
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